Weiße Wolken überall
Und ich lande, Knall auf Fall,
Vor ’ner Tür auf der „Himmel“ steht –
Welcher Wind hat mich hierher geweht?
Denk’ mir okay und klingel‘ mal.
In der Tür steh’n, ohne Zahl,
Engel und bitten mich rein –
Na, ich will mal nicht so sein.
Man bietet mir Getränke an.
Vor mir sitzt ein alter Mann
Und nimmt die Personalien auf –
Woher kennt der meinen Lebenslauf?
Ich antworte, so gut ich kann,
Schau’ mir den Mann genauer an –
Weiß wirklich nicht, wie ich das find’ –
So ein altes Schlüsselkind!
Er sagt nur: „Tja, Du wohnst jetzt hier!“
Ich platz’ inzwischen schon vor Neugier,
Frag’: „Was passiert hier eigentlich?“
Der alte Mann sagt väterlich:
„Du bist hier in der Chefetage.“
Das Harfenspiel bringt mich in Rage.
„Außerdem trägt man hier Hemd.“
Okay, Kleiderordnung ist mir nicht fremd.
Er sagt: „Du bekommst Wolke drei.
Flügel gibt’s in Raum 102.
Im dritten Stock gibt’s Harfenunterricht…“
Ich versteh’ das alles nicht.
„Zum Thema Wolke muss ich sagen,
Ich kann Höhe nicht gut vertragen.
Und Nachthemden steh’n mir wirklich nicht.
Gibt’s nicht vielleicht auch Gitarrenunterricht?“
Petrus sagt nur: „Das ist nicht geplant.“
Er sieht mich streng an und er mahnt:
„Denk’ nur nicht an Revolution!
Daran gewöhnst Du Dich hier schon!“
Man grüßt hier ganztägig „Hosianna“.
Auf der Speisekarte steht nur Manna.
Hab’ nun auch das „Nachthemd“ an.
Nur die Flügel müssen noch dran.
Die seh’n aus, ziemlich mitgenommen,
Wohl gerade in die Mauser gekommen.
Na, will mal nicht so kritisch sein –
Jetzt fehlt nur noch der Heiligenschein.
Bin wie geblendet von dem Schimmer
Und suche hektisch nach dem Dimmer.
Auf einmal hör’ ich nur noch Krach
Und schweißgebadet werd’ ich wach.
Tja, Schwein gehabt, war nur ein Traum.
Der Radiowecker füllt den Raum
Und brüllt Musik in meine Ohren –
Ich fühle mich wie neugeboren.
Die „Himmelsordnung“ darf noch warten.
Die Dinge, die sich offenbarten,
Sind gut für meinen Blutkreislauf:
Ich steh’ heut’ richtig gerne auf!
S. C. O.