Ein Mensch, den ich sehr schätze, pflegte zu sagen, wenn in Runden alle aneinander vorbeizureden schienen: „So hat das in Babylon auch angefangen!“
Und das war dann immer der Punkt, der alle zum Lachen oder aber zumindest zum Schmunzeln brachte. Der Moment, in dem alles das, was gerade noch unüberbrückbare Barrieren zu sein schienen, für einen Augenblick lang in die Bedeutungslosigkeit versank.
Und vermutlich kann dies nur das gemeinsame Lachen schaffen: Für eine kurze Zeit den Blick dafür zu gewinnen, wie hoch wir die Grenzen füreinander oftmals setzen. Wir bauen – anderes als in Babylon – keine Türme, sondern Mauern. Und hinter diesen Mauern sperren wir Menschen aus oder aber ein. Wir verstellen einander den Blick und sehen nur das, was unweigerlich ins Auge fällt: das Trennende!
Ja – zeitlich ist es wohl manchmal nur einen Augenaufschlag lang möglich, diese Brücken über alle Gegensätze hinweg zueinander zu bauen. Und dennoch behält ein solcher bewusst erlebter Augenblick tief im Innern und Erinnern seinen Wert…
S.C.O.