Ohne mich!

Das Gedicht entstand im Jahr 2002 – und hat für mich inhaltlich nichts an Gültigkeit und persönlicher Überzeugung verloren, sondern sich im Gegenteil mehr denn je bestätigt. 

Das verstehe ich unter dem Begriff Authentizität: dass Treue immer mit der Treue zu sich selbst beginnt und untrennbar mit der Eigenverantwortlichkeit für das an Werten orientierte Handeln verbunden ist, welches sich als bewusste Entscheidung aus der individuellen Essenz aller Erlebnisse, Einsichten und Rahmenbedingungen der Lebensgestaltung ableitet.

Ohne mich

Wetteifert um die besten Plätze.
Macht eure eigenen Gesetze.
Gebärdet euch ruhig lächerlich,
Doch dann läuft das nur ohne mich.

Giert weiter nur der Kohle nach.
Folgt weiter dem, der lauter sprach.
Beklagt euer Unglück, wie jämmerlich,
Doch das macht weiter ohne mich.

Zieht anderen die Beine weg.
Bezahlt euer Gewissen ruhig per Scheck.
Der Härteste, der feiert sich,
Auch das geht sehr gut ohne mich.

Zeigt mir, dass Güte möglich ist.
Besiegt lächelnd die Hinterlist.
Und macht ihr das auch öffentlich,
Dann läuft das niemals ohne mich.

S. C. O.