Was kostet die Welt?

 

Privatfoto: © S. C. Orucoglu

Dreckig, etwas ramponiert und müde, aber mit leuchtenden Augen – so sehen „kleine Heldinnen“ aus, wenn sie nach einem langen Tag „ihr Bündel“ niederlegen.

Das Foto entstand in der Wohnküche meiner Großeltern,
weil mein Onkel sich des „Gesamteindrucks“ nicht entziehen konnte – und er hat mir mit dieser Momentaufnahme ein „Lebensgefühl konserviert“ und als Erinnerung geschenkt.

Ich schaue mich an und sehe immer noch mich: nun jedoch älter, größer – und natürlich vieles weitere andere gesteigert auch. Aber damals wie heute bin ich noch immer auf dem Sprung und halte meine Augen offen.

„Was kostet die Welt?“ – so lautete ein „geflügeltes Wort“ dieser Zeit. Und die Antwort auf diese Frage blieb „bedeutungsvoll“ im Raum stehen – und damit gänzlich für alle „Spekulationen“ offen.

Das ist auch heute noch etwas, dem ich mich nur schwer entziehen kann: all jene Dinge und Fragen, die Denkweite geben, die die Phantasie beflügeln, wandelbar sind – kurz: denen ich mich ständig neu und völlig anders stellen kann, mal ernst und mal mit einem Augenzwinkern.

Ich mag es wirklich, wenn ich die Frage nach der Bedeutung oder der Interpretation der einen oder anderen Sache oder Aussage mit den Worten: „Es ist, was immer du willst!“ – zur jeweiligen eigenen Beurteilung dem anderen anbieten kann. Auch das ist Freiheit, die man einander lässt – für sich selbst Antworten finden, die nur für jeden individuell „stimmig“ sein müssen oder vielleicht manchmal noch nicht mal das…

Ich kann also – wie immer – nur für mich sprechen – denn schließlich bestimmt jeder selbst den Wert der Dinge, die ihn umgeben.

„Meine“ Welt „kostet“ mich mal ein Lächeln und manchmal auch einen dunklen Moment; sie lädt mich zu ihrer Eroberung ein und manchmal darf sie auch mal gerne ohne mich stattfinden. Ihr Preis ist meine Sicht auf sie und meine immerwährende Neugier auf alles das, was sie wohl noch so sein kann.

Die Wohnküche meiner Großeltern steht lebenslang für den jeweiligen Ausgangs- und Endpunkt der „ersten Expeditionen zur Eroberung meiner Welt“ – mein „Abenteuerspielplatz“ der frühen Jahre. Und sie ist und bleibt die innere Heimat eines nun langsam doch schon etwas „in die Jahre gekommenen“ alten Kindes… ?