Alles, was vergangen ist, beginnt
Das ist für mich im Winter immer wieder der Lichtblick: Alles, was vergangen ist, beginnt! – Ein immer wiederkehrendes Sinnbild von vergehen und werden, das ohne einander nicht bestehen kann.
Auch wir fangen doch ständig irgendetwas wieder oder aber von Neuem an. Vermutlich sind wir nur so sehr daran gewöhnt, dass wir es einfach nicht mehr so recht wahrnehmen bzw. es für selbstverständlich halten.
Dabei sind alle „ersten Male“ von unendlichem Wert – positiv wie negativ. Die Erinnerungen daran prägen, bleiben haften und sind einzigartig, weil sie sich eben nie wieder wiederholen lassen. Gerade das macht es doch so wichtig, sich dieses Gefühl und dieses Erlebnis ganz bewusst zu machen und diesen Moment und seinen Zauber im Gedächtnis einzufrieren.
Nicht alles ist so bahnbrechend, wie die ersten eigenen Schritte, die ersten Worte und alles was ein kleiner Mensch lernt, um erst einmal in sein Leben zu starten. Dies sind die „ersten Male“, die für die anderen Wunder sind, in einer Zeit, in der wir unser Wachstum, unsere Entwicklungsschritte nicht bewusst erlebt haben. Es sind die Dinge, die wir später immer wieder erzählt bekommen, als sei es das „erste Mal“ – und die wir genauso geduldig immer wieder wie „neu“ hören, eben vermutlich, solange unsere Eltern leben.
Jede neue und bewusste Begegnung mit Menschen, Situationen und Lebensabschnitten sind erste Male, in denen wir neues entdecken: im anderen und dadurch auch immer wieder an uns selbst. Schon jeder Tag ist – wenn man ihn sich bewusst macht – ein ganz eigenes und unwiederbringliches erstes Mal – mit einer Menge nutzbarer Chancen und vielen Entscheidungen, die wiederum neue Hoffnungen und Träume vielleicht auch schon wieder in den nächsten Tag hineintragen können.
Und weil eben alles das, was vergangen ist, auch wieder neu beginnt, kann man zeitlebens jeden Tag wieder von Neuem anzufangen – ist jeder Tag einzigartig: eben ein unwiederbringliches „erstes Mal“!